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Verkürzte Prozession wegen Regenschauern

In seiner Predigt machte sich Weihbischof Karl Borsch Gedanken zum Zustand und zur Zukunft der Kirche

Da half auch kein Daumendrücken: Die gestrige Fronleichnamsfeier begann hoffnungsvoll heiter und endete unverhofft nass. Da die Wetter-Apps erst mit Schauern ab 13 Uhr rechneten, hatten sich ca. 600 Gläubige auf dem Münsterplatz eingefunden, um unter freiem Himmel den gemeinsamen Gottesdienst des Aachener Domkapitels und der Aachener Innenstadtpfarrei „Franziska von Aachen“ zu feiern. Mit dabei waren die Karlschützengilde, Abordnungen Katholischer Deutscher Studentenverbindungen und die Polnischsprachige Gemeinschaft.

In seiner Predigt machte sich Weihbischof Karl Borsch Gedanken zum Zustand der Kirche und ihrer Zukunft. Eine Befragung der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland habe gezeigt, dass immer mehr Menschen ohne Religion und Glauben auskämen. Die Kirche von morgen werde kleiner und könne viele der Bauten nicht mehr füllen, die in der Hochkonjunktur des kirchlichen Lebens geschaffen wurden.

Aber Borsch zeigte sich zuversichtlich. Ähnlich zuversichtlich, wie Josef Ratzinger, der spätere Papst Benedikt, den Zustand der Kirche bereits 1970 skizziert hatte: „Bei all diesen Veränderungen wird die Kirche ihr Wesentliches von Neuem in dem finden, was immer ihre Mitte war: Im Glauben an Jesus Christus, den Mensch gewordenen Sohn Gottes.“

Diese Beziehung zu Jesus Christus, so führte der Weihbischof aus, verbinde Menschen über alle Grenzen von Raum und Zeit zur Gemeinschaft der Kirche. Fronleichnam bezeichnete er in diesem Zusammenhang als das Fest der Gemeinschaft Gottes. „In einem unscheinbaren Stück Brot wird Er ein Teil von uns. Und wir ein Teil von Ihm. So verbindet Christus uns mit Gott und untereinander. Durch Christus und mit Ihm sind wir eine Gemeinschaft, sind wir Kirche.“

Durch den bei der Kommunionspendung einsetzenden Regen wurde die Prozession verkürzt. Im Dom konnte der sakramentale Schluss-Segen für alle trocken erteilt werden. Viele lobten den neuen Ort, der wegen der Veränderungen am bisher genutzten Lindenplatz, ausgesucht wurde als eine gute Möglichkeit, dieses Fest im Schatten des Doms draußen feiern zu können.