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Ukrainischer Architekt baute ein Jahr an einem aufwendigen Dom-Modell mit

Projekt war vor dem Krieg als Beitrag zur Erhaltung des interkonfessionellen Friedens in der Ukraine gedacht

Manchmal erwachsen aus einer zufälligen Begegnung die schönsten Geschichten. Vor einigen Tagen war der ukrainische Architekt Oleg Klyovanyy zu Besuch im Aachener Dom. Wegen des Kriegs lebt er seit anderthalb Jahren im Ruhrgebiet. Eine Besichtigung des Doms zusammen mit seiner Familie stand schon länger auf der persönlichen „Bucket List“, denn Klyovanyy kennt ihn bis in den letzten Winkel und wollte ihn nun auch seiner Frau und Schwiegermutter zeigen.
Zusammen mit zwei Kollegen war Klyovanyy in der Stadt Charkiw mehr als ein Jahr lang am Bau eines aufwendigen Dom-Modells im Maßstab 1:25 beteiligt. Angefertigt wurde das Miniatur-Münster als Teil des Projekts „Museum der Religionen“. Für dieses Projekt sollten 25 ikonische Bauwerke aller großen Konfessionen nachgebaut werden, um durch das bessere Kennenlernen der Religionen und Kulturen das gegenseitige Verständnis zu fördern und einen Beitrag zur Erhaltung des interkonfessionellen Friedens in der Ukraine zu leisten.
Die Idee zum „Museum der Religionen“ hatte der Gründer der Wohltätigkeitsstiftung „Oleksandr Feldman Foundation“. Mit der Umsetzung der Aufgabe wurde das in Charkiw ansässige Unternehmen MAK-studio „ALUR“ beauftragt, das auf die Entwicklung von Zeichnungen und die Herstellung von Architekturmodellen spezialisiert war und für das Klyovanyy arbeitete.
Als eine der ältesten Kirchen Deutschlands, die über die besterhaltene karolingische Bausubtanz verfügt, war der Aachener Dom in diesem Zusammenhang gesetzt. „Bislang konnten wir sechs Modelle herstellen, aber leider wurde die Arbeit wegen des Krieges unterbrochen“, berichtet Klyovanyy. Immerhin einmal konnte der Miniaturdom öffentlich gezeigt werden. „Im September 2022 wurden die sechs Exponate in der Ausstellung „Unconquered Nation“ im Nationalen Messezentrum „Expocentre Ukraine“ in Kiew präsentiert. Über den Verbleib seitdem ist uns leider nichts mehr bekannt. Es gibt zurzeit keine Kommunikation mit dem Auftraggeber.“
Ein Teil des Teams befindet sich derzeit in Deutschland. „Wir hoffen sehr, dass wir hier Arbeit finden und unser Wissen, unsere Erfahrung und unsere Fähigkeiten beim Bau von Modellen einsetzen können“, hofft der Architekt.
Ein Video des Modells ist unter folgendem Link zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=d-A5t26_63s