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In der Dombauhütte liefen die Lötgeräte heiß

Der Verkaufserlös fließt in die Finanzierung der neuen Beleuchtung

Die ersten zehn Domlaternen leuchten jetzt in Privathaushalten. Foto: Andreas Steindl

Anna-Maria und Walter Krings waren die ersten Käufer, die in dieser Woche ihre Domlaterne abholen konnten. Mit dem Erwerb des von der Dombauhütte in Handarbeit produzierten Schmuckstücks unterstützen sie die neue Innenbeleuchtung im Dom: Der Erlös fließt komplett in die Finanzierung dieses Großprojekts, das inzwischen weit gediehen ist.

„Wir hoffen, dass wir zum Karlsfest Ende Januar zumindest im Oktogon und in der Chorhalle erstmals das neue Beleuchtungskonzept präsentieren können“, sagt Dompropst Rolf-Peter Cremer. Zur Erinnerung: Die fast 40 Jahre alten Leuchtkörper im Dom mussten ersetzt werden, da es kaum noch Ersatzteile gab. Doch bevor die mehr als 700 energiesparenden LED-Leuchtmittel, Strahler und Spots überhaupt eingebaut werden konnten, musste die veraltete Elektrik mitsamt Verkabelung erneuert werden. In einem denkmalgeschützten Welterbe wie dem Aachener Dom eine große Herausforderung!

Anna-Maria und Walter Krings waren die Ersten: Dombaumeister Helmut Maintz (r.) und Kunstschmied Adi Radermacher (l.) überreichten die bestellte Laterne. Foto: Andreas Steindl

„Wir können ja nicht einfach Löcher und Kabelschächte durch die Marmorplatten oder Mosaike bohren“, sagt Dombaumeister Helmut Maintz. Also lautete die Vorgabe, bestehende Schlitze zu nutzen oder neue Wege zu finden – und das maximal substanzschonend. „Die Technik soll weitgehend unsichtbar sein, aber die Kunstgegenstände im Dom besser ausleuchten als bisher“, benennt Maintz die komplexe Anforderung.

Zusammen mit dem Architektenbüro Hermanns und den Lichtplanern von Light Life aus Köln, die sich mit ihrem Konzept in einem Wettbewerb durchgesetzt hatten, machten sich die Dombauhütte und zahlreiche sie unterstützende Gewerke im zurückliegenden Jahr an die Arbeit.

Finanzierungslücke verhindert vollständige Realisierung des Projekts

Vollständig umgesetzt werden kann das Lichtprojekt allerdings noch nicht, denn es fehlt an finanziellen Mitteln. Da eine moderne Beleuchtung nicht von der Denkmalpflege bezuschusst wird, muss das Domkapitel den Großteil der Kosten von rund 750.000 Euro in Eigenleistung aufbringen. Der geplanten Finanzierung kamen die galoppierenden Preissteigerungen in die Quere, so dass sich eine Lücke auftat. Aus diesem Grund wird unter anderem die Nikolauskapelle zunächst noch ausgespart.

Um wie bereits bei so vielen Baumaßnahmen in der Vergangenheit wieder Spenderinnen und Spender mit ins Boot zu holen, entstand die Idee eines exklusiven Verkaufsangebots in Form eines „Domlichts“, das in einem Maßstab von 1:10 der Laterne auf dem Dach des Oktogons nachempfunden ist. Kunstschmied Adi Radermacher, der seit Februar zum Team der Dombauhütte gehört, arbeitete einen Bauplan aus und produziert – wann immer es laufende Betrieb zulässt – in Handarbeit die aufwendigen und auf 100 limitierten Stücke. Die Hälfte der Laternen ist bereits vorbestellt, die ersten zehn sind ausgeliefert.

Für 798 Euro (der Preis bezieht sich auf das Jahr des mutmaßlichen Baubeginns des Doms) bekommen die Käuferinnen und Käufer neben der 68 cm hohen Laterne aus gebürstetem Stahl eine Limitierungsurkunde des Domkapitels. Aufgrund der aufwendigen Produktion beträgt die Lieferzeit nach der Bestellung (info@aachenerdom.de) mehrere Wochen.

Alternativ können Interessierte eine nächtliche Taschenlampenführung im Dom (200 Euro) oder ein Teelicht in Domform (50 Euro) erwerben oder ganz normal spenden.

Alle Informationen zum Lichtprojekt und zu den Preisen finden Sie hier…