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Künstliche Intelligenz schützt den Dom vor Gefahren

Videosprache wird in die Sprache der Feuerwehr übersetzt

Mehr als 50 Kameras von AVIOTEC werden im Dom eingebaut. Foto: Bosch Building Technologies

Im Auftrag des Domkapitels hat Bosch Building Technologies gemeinsam mit dem Ingenieurbüro plan Ing und in enger Abstimmung mit der Dombauhütte eine intelligente Videolösung entwickelt, die den Dom künftig vor Bränden und Vandalismus schützen soll. Bevor es jedoch an die Realisierung gehen konnte, musste zunächst das 40 Jahre alte Leitungsnetz modernisiert werden: 20 Kilometer halogenfreie Kabel und Leitungen mit verbessertem Brandschutzverhalten sowie neue Verteiler mit speziellen Brandschutzschaltern wurden in den zurückliegenden Monaten erneuert.
Im Mittelpunkt der technologischen Lösung steht die Brand- und Rauchmelderkamera AVIOTEC von Bosch. Das VdS-zertifizierte System sorgt für die nötige Sicherheit auch unter Bedingungen, bei denen herkömmliche Rauchmelder an ihre physikalischen Grenzen stoßen: Die Technologie arbeitet zuverlässig bei außergewöhnlichen Gebäudegrundrissen, hohen Decken und anspruchsvollen Lichtverhältnissen.

Videobasierte Brandfrüherkennung mit AVIOTEC von Bosch

Legaler Brandstifter: Zu Versuchszwecken musste im Dom mehrfach ein kleines Feuer gelegt werden. Foto: Andreas Steindl

Mehr als 50 AVIOTEC-Kameras werden im Dom eingebaut. Erkennt eine dieser Kameras einen entstehenden Brand, wird umgehend ein Alarm ausgelöst und die Berufsfeuerwehr Aachen über die normativ eingebundene Brandmeldeanlage informiert. Zusätzlich erhält die Feuerwehr Informationen, an welcher Stelle im Dom die Gefahr identifiziert wurde und auf Anforderung auch Live-/ Alarmbilder.

„Es ist gelungen, mit einer speziellen Kopplung die Videolösung direkt auf eine Brandmeldeanlage aufzuschalten. Die Videosprache wird in die Sprache der Feuerwehr übersetzt“, freut sich Projektleiter Ralf Wolters vom Aachener Ingenieurbüro planIng. Und auch Dombaumeister Helmut Maintz ist zufrieden: „Wir haben zusammen mit dem Denkmalschutz viel Zeit und Arbeit in die Positionierung der Kameras gesteckt, die auf insgesamt 16 Räume verteilt sind. Sie sollen alles sehen – aber wir wollen sie nicht sehen. Das ist uns, denke ich, sehr gut gelungen!“ Damit die Kameras nicht auffallen, wurden sie sogar farblich angepasst und schwarz eingefärbt.

Inbetriebnahme ab Mitte Januar geplant

Neben der Brandfrüherkennung soll die Videolösung in den Nachtstunden auch für die Alarmierung bei Einbrüchen genutzt werden. Außerdem hilft sie während der Öffnungszeiten dabei, die wertvollen Kunstschätze des Doms vor Vandalismus oder Diebstahl zu schützen, indem sie alarmiert, wenn virtuelle Sperrzonen um die Exponate betreten werden. „Eine solche intelligente Technik ist natürlich teuer“, sagt Maintz. „Für die gesamte Elektro-, Brand- und Alarmanlage liegen die Kosten bei etwa 1 Million Euro. Zum Glück hat der Karlsverein-Dombauverein drei Viertel der Kosten übernommen, das restliche Viertel wird vom Land NRW gefördert.“

Aktuell befindet sich die Brandmelde- und Alarmanlage in der Umsetzungsphase. Voraussichtlich Mitte Januar 2023 soll sie in den Betrieb gehen.

Sehen Sie hier eine Simulation im Video: