Nein, so wie auf diesem Foto sollte eine Orgelpfeife nicht aussehen. Das hohe Gewicht, Temperaturschwankungen und Materialermüdung haben dazu geführt, dass ein paar Prospektpfeifen der Klais-Orgel unterhalb des Labiums zusammengesackt sind. Labium heißt die Stelle zwischen kegelförmigem Fuß und zylindrischem Körper, an der der Luftstrom gespalten wird und zum Teil ausströmt. Damit die Verformungen nicht zu einer Instabilität oder Tonproblemen führen, werden in dieser Woche zehn Prospektpfeifen ausgetauscht.
Der Unterschied zwischen den alten und neuen Pfeifen besteht darin, dass die neuen aus dickwandigerem Zinn bestehen und stabiler gebaut sind. Außerdem enthalten sie im Bereich des Labiums eine Kupferverstärkung.
Angenehmer Nebeneffekt des Austauschs, der von Orgelbauer Dominik Haubrichs und zwei Kollegen von der Johannes Klais Orgelbau GmbH ausgeführt wurde: die Orgel soll eine etwas andere Intonation bekommen und noch runder und voller erklingen als bisher. Die ersten Tests klangen jedenfalls sehr vielversprechend…