Das Weihnachtsbild befindet sich seit 1908 im Suermondt-Ludwig Museum. Viele Jahrzehnte lang blieb es unbeachtet im Magazin. Erst beim letzten Umzug des Museums in die heutigen Räume wurde es 1994 wiederentdeckt. Holzschädlinge, Rost, abgeblätterte Bemalungen, Mottenfraß und Staub hatten jedoch zu großen Schäden geführt.
Der Kustos der Sammlungen, Michael Rief, erkannte ihren Wert und bemühte sich, das stark geschädigte Ensemble zu retten. In Kooperation mit der Textilkonservatorin am Dom, Monica Paredis-Vroon, und dem Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft an der TH Köln gelang es, jedes Jahr einige Figuren und Architekturteile zu restaurieren, so dass die Zahl der vorzeigbaren Krippenteile alljährlich anwuchs. Ziel ist die vollständige Restaurierung und Präsentation aller erhaltenen Teile.
Seit 1999 wurde das stets wachsende Weihnachtsbild mehrfach in der großen Vitrine in der Textilabteilung der Domschatzkammer ausgestellt.
Die Einzelteile der Krippe stammen aus der Gegend um Innsbruck (Thaur, Zirl), Hund, Esel und Ochse dagegen vermutlich aus dem Südtiroler Grödnertal. Vor einer aufwendig gestalteten hügeligen Landschaft mit einem großen, gemalten Landschaftshintergrund (um 1850) tummelt sich eine Vielzahl von Gestalten aus der Weihnachtsgeschichte und den Legenden, die darum entstanden sind.
Die rund 130 menschlichen Figuren und Tiere und die vielen Miniaturbauwerke entstanden im 19. Jahrhundert. Bis zu ihrem Ankauf durch das Suermondt-Ludwig-Museum scheint die Krippe viele Jahre gebraucht und immer wieder repariert und erweitert worden zu sein. Zu einem Kernbestand des frühen 19. Jahrhunderts sind im Laufe der Jahre viele Ergänzungen gekommen. So steht auf dem Sack eines Lastesels die Jahreszahl 1877. Auch vier eigentlich aus einer neapolitanischen Krippe stammende Figuren haben sie in die Weihnachtslandschaft „verirrt“.
Es handelt sich um eine „bekleidete Krippe“, denn alle menschlichen Figuren sind mit eigens geschneiderter und geschmückter Kleidung versehen. Einige der Hirten tragen Trachten aus Tirol.
Besonders aufwendig gearbeitet sind die Gewänder und auch der farbenprächtige Kopfputz der zahlreichen Engel. Die Figuren sind aus Holz und Draht gebildet. Ihre Köpfe wurden aus Wachs geformt und liebevoll bemalt, die Augen bestehen aus Glas. Die Gebäude und Tiere wurden aus Holz geschnitzt und bemalt.