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Thron-quadr


Kaiser Karl der Große und Aachen

Leben und Wirken

  • Karl wurde 748 als Sohn des fränkischen Königs Pippin geboren.
  • Seine Krönung zum König der Franken fand 768 in Noyon im heutigen Nordfrankreich statt.
  • Die Krönung zum Kaiser erfolgte am Weihnachtstag des Jahres 800 durch Papst Leo III. in Rom.
Karl der Große mit Schwert und einem Modell der Marienkirche. Foto: Andreas Steindl

FORTSCHRITT. Er stärkte das Christentum, förderte Bildung und Kultur und legte durch die Kaiserkrönung den Grundstein für das spätere Heilige Römische Reich.

EXPANSION. Im 8. und 9. Jahrhundert vereinte er das Frankenreich und schuf erstmals ein Großreich, das weite Teile des heutigen Europas umfasste. Sein Wirken prägt die europäische Identität bis heute („Vater Europas“).

MARIENKICHE. Im seit der Römerzeit bestehenden Ort Aachen ließ er ab 798 (+/- 5 Jahre) auf dem heutigen Rathaushügel eine Pfalz (Palastanlage) und südlich davon die Marienstiftskirche (heute Dom) bauen. Sie ist das einzige von Karl errichtete Gotteshaus.

In Form und Größe übertraf der Bau zur damaligen Zeit alle Kirchen nördlich der Alpen. Zeichnung: Joseph Buchkremer

LEBENSENDE. In seinen letzten Lebensjahren lebte Karl ständig in Aachen. Er starb am 28. Januar 814 und wurde zunächst in einem antiken Marmorsarkophag bestattet, der heute in der Domschatzkammer zu sehen ist.

HEILIGSPRECHUNG. Wegen seiner Verdienste um die Verbreitung des Christentums veranlasste Friedrich I. Barbarossa 1165 seine Heiligsprechung. Noch heute wird Karl als Heiliger der Stadt Aachen verehrt. Der romanische Karlsschrein in der Chorhalle des Doms enthält seit 1215 einen Großteil seiner Gebeine.

Der Marmorsarkophag zeigt einen antiken Mythos, den Raub der Proserpina. Er ist in der Domschatzkammer zu sehen. Foto: Achim Bednorz

Der Aachener Thron

Die wichtigsten Fakten

Der äußere Marmorstuhl besteht aus vier Marmorplatten aus römischer Zeit. Vermutlich diente der Marmor einst als Fußbodenbelag. Die Platten sind mit einfachen Bronzewinkeln zusammengefügt. Die Thronanlage ist historisch gewachsen und über die Jahrhunderte immer wieder verändert worden. Sie hat eher den Charakter eines Provisoriums als den einer planvollen und repräsentativen Aufstellung. In seinem künstlerischen und architektonischen Rang und seiner handwerklichen Qualität kann sich das Ensemble nicht mit dem anspruchsvollen Umfeld, dem Kirchenbau Karls des Großen und dessen Ausstattung, messen.

Eine Beschreibung

  • Der Marmor weist zahlreiche Einritzungen aus Antike und Mittelalter auf, so auf der rechten Thronwange ein Mühlespiel.
  • Der untere Teil der hinteren Platte wurde im späten Mittelalter durch ein Eichenholzbrett ersetzt.
  • Im Inneren befindet sich ein aus drei Eichenholzplatten zusammengesetzter Holzschemel (heute zu sehen im Centre Charlemagne).
Der Holzschemel im Inneren des Marmorthrons, um 1950
  • Der Marmorstuhl ist in eine zweiteilige Sockelplatte aus Kalkstein eingelassen, die auf vier Pfeilern steht, sodass sich unter dem Thron eine Art Durchgang ergibt.
  • Den Zugang zum Marmorsitz bildet eine Treppe. Vier der Stufen wurden aus einer antiken Säule aus Marmor herausgeschnitten; die Rundungen sind noch erkennbar.
  • Direkt hinter der Thronanlage steht der 1305 geweihte Nikasius-Altar.
Im Nikasiusaltar wurden früher Tücher und Geräte für den Gottesdienst aufbewahrt, daher die Türen zu beiden Seiten. Foto: Helmut Rüland