Die feierliche Übergabe fand in einem Gottesdienst am Samstag, dem 5. November 2016, im Aachener Dom statt.
Auf dem geplanten Erinnerungs- und Friedenshügel in Auschwitz sollen symbolische Steine von bedeutenden Gebäuden ausgestellt werden. Die Steine stammen unter anderem von den Kathedralen in Köln, Fulda, Mainz, Trier und Bamberg und anderen Gebäuden großer Städte.
Die Idee, Steine deutscher Bauwerke nach Auschwitz zu bringen, entwickelte sich aus einer deutsch-polnischen Malteserfreundschaft. Ernst Brück vom Generalsekretariat des Malteser Hilfsdienstes vermittelte die Übergabe des Steins aus dem Aachener Dom.
Für den Erinnerungs- und Friedenshügel hat Dombaumeister Helmut Maintz einen grauen, ca. 20 kg schweren Aachener Blaustein, 33 cm hoch, 18 cm breit und 10 cm tief, ausgesucht und die Inschrift ‘Dom zu Aachen’ einstemmen lassen. Der Stein ist mehrere hundert Jahre alt und wurde im Zuge der derzeitigen Sanierung des Bleidachs auf dem Sechzehneck des Doms an der Regenrinne abgebrochen.
Der Erinnerungs- und Friedenshügel soll zusammen mit einem Friedenszentrum auf Initiative von damaligen KZ-Häftlingen und Janusz Marszalek errichtet werden. Der Friedenshügel soll das Andenken an alle Opfer von Völkermord, Diktaturen und Kriegen bewahren und in Sichtweite des KZs Auschwitz-Birkenau zum Einsatz für Frieden und Menschenrechte aufrufen. Zurzeit befindet sich das Bauprojekt noch in der Planungsphase. Die Erinnerungssteine werden bis zur Fertigstellung des Friedenshügels in der Stadtbibliothek von Oświęcim aufbewahrt.
Dompropst Manfred von Holtum betonte in seiner Predigt , dass der Erinnerungs- und Friedenshügel in Auschwitz nicht vergessen werden dürfe. Er schließe sich den Worten des Vorsitzenden der jüdischen Glaubensgemeinde in Krakau, Tadeusz Jakubowicz, an: Das Friedenszentrum mit dem Erinnerungs- und Friedenshügel in Auschwitz müsse zu einem Symbol des Lebens im Frieden werden. Manfred von Holtum zeigte sich erfreut, Janusz Marszalek den Domstein für Auschwitz übergeben zu können. Von Holtum: „Steine sind Symbole. Sie sprechen ihre eigene Sprache. Vom Ursprung her sind Sie damit (mit dem Domstein) auf das Urgestein christlichen Glaubens und christlicher Geschichte gestoßen.“