Die Diagnose könnte nicht besser sein: Die Kölner Diplom-Restauratorin Anke Freund hat dem Marienschrein einen tadellosen Zustand attestiert. Alle zwei bis drei Jahre wird er auf einem eigens dafür konstruierten Gestell vorsichtig aus der Panzerglasvitrine gefahren und untersucht: Sind die Oberflächen korrodiert? Hat sich Staub auf den Figuren angesammelt? Gibt es irgendwelche Schäden, die behoben werden müssen? Funktioniert die Klimatisierung noch ordnungsgemäß?
“Alles bestens”, bescheinigte Anke Freund, nachdem sie die kostbare Goldschmiedearbeit aus der Zeit der staufischen Kaiser zwei Tage lang “abgestaubt” und mit Kennerblick unter die Lupe genommen hatte.
Der Marienschrein gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Aachener Doms und enthält bekanntlich die vier großen Heiligtümer, die nur alle sieben Jahre während der Heiligtumsfahrt gezeigt werden. Er besteht aus einem noch originalen Eichenholzkasten, auf den die aus Silber getriebenen Figuren aufgenagelt sind. In den 1990er Jahren wurde der zuvor stark beschädigte Schrein umfassend konserviert. Seitdem glänzt er wieder wie neu – obwohl er inzwischen bereits 782 Jahre alt ist!
Jetzt ist wieder “Lockdown” angesagt – bis zur nächsten Reinigung, die vor der auf Juni 2023 verschobenen Heiligtumsfahrt stattfinden soll.
Über die Reinigung wurde auch im Fernsehen berichtet. Unter den folgenden Links können Sie die Beiträge abrufen:
Lokalzeit WDR Aachen, 16.03.2021
https://www1.wdr.de/fernsehen/lokalzeit/aachen/videos/video-lokalzeit-aus-aachen—1172.html
Hier und heute, 16.03.2021 (Teil 1 ab 00:14:02, Teil 2 ab 01:15:15):