Die Domschatzkammer ist von Dienstag, 6. April, bis Samstag, 10. April, sowie am Wochenende, 17. und 18. April , von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Tickets für einen jeweils einstündigen Besuch zur vollen Stunde erhalten Sie in der Dominformation unter Telefon 0241 / 47709-145 (täglich 10 bis 17 Uhr) oder per Mail: dominfo.empfang@dom.bistum-aachen.de.
Wenn Kapazitäten frei sind, können Sie Eintrittskarten auch direkt vor Ort erwerben. Damit bietet das Domkapitel als Träger der Domschatzkammer eine Möglichkeit, gerade in den Osterferien einen Besuch zur dortigen Besichtigung zu planen und durchzuführen.
Es lohnt sich insbesondere, die seit kurzem ausgestellte 1200 Jahre alte Karlstüre zu besichtigen. Es gilt als gesichert, dass diese Tür seit der Zeit Karls des Großen bis 1902 im Übergang zwischen dem sogenannten karolingischen Zimmer und dem nördlichen Treppenturm stand.
Bitte beachten Sie:
• Besucher müssen eine medizinische Maske tragen.
• Der Zugang ist nur mit einem tagesaktuellem, bestätigten und negativen Schnell- oder Selbsttest möglich.
• Die Preise für Audioguides sind derzeit auf 2 Euro reduziert.
Die Vorstellung ist faszinierend: Auf seinem Weg von der Aula Regia (heute: Rathaus) zur Marienkirche über einen heute nur noch in Teilen vorhandenen Verbindungsgang durchschritt Karl der Große stets eine hölzerne Tür mit Lederverkleidung. Es gilt als gesichert, dass diese Tür bis 1902 im Übergang zwischen dem sogenannten karolingischen Zimmer und dem nördlichen Treppenturm stand. Vor mehr als 100 Jahren baute man die Tür im Zuge der neuen Innenausstattung des Doms aus und bewahrte sie zunächst in der Taufkapelle, später im Lapidarium der Dombauhütte auf.
Dombaumeister Helmut Maintz war immer davon überzeugt, dass es sich bei diesem sehr besonderen „Überrest“ um eine karolingische Tür handelte. Aber ein entsprechender Nachweis war nie erbracht worden. Im Auftrag des Domkapitels erfolgte 2013 eine dendrochronologische Untersuchung durch ein Labor für Dendroarchäologie. Das Ergebnis: Das erprobte Holz stammt von einem Baum, der zwischen 766 und 850 gefällt wurde. Weitere C14-Analysen von Holz und Leder bestätigen diese Zeitstellung. „Das war der Beweis, dass die Tür tatsächlich zur karolingischen Ursprungsausstattung gehörte“, sagt Helmut Maintz.
Ein einziges Mal, anlässlich des Karlsfestes 2014, wurde die „Karlstür“ für knapp zwei Monate in der Domschatzkammer ausgestellt. Allerdings war sie zu fragil für eine dauerhafte Präsentation. Im Rheinischen Amt für Denkmalpflege wurde die frühmittelalterliche Holztür in den vergangenen drei Jahren von Holz- und Lederrestauratorinnen restauriert und konserviert. Jetzt ist sie zurück in Aachen – und wird mit der Wiedereröffnung der Domschatzkammer nach 19-wöchiger pandemiebedingter Schließung zum ersten Mal in überarbeitetem Zustand der Öffentlichkeit gezeigt.
„Aktuell ist die Tür noch in einem provisorischen Holzrahmen zu sehen“, sagt Dr. Birgitta Falk, die Leiterin der Domschatzkammer. Ziel sei jedoch, eine eigene Vitrine anfertigen zu lassen, damit „Deutschlands älteste mittelalterliche Tür“ noch viele weitere Jahrhunderte überdauern könne.