Aachen – Mit dem Karlsschrein in ihrer Mitte feierten 800 Gläubige am Sonntag, 26. Juli 2015, im Aachener Dom den Festgottesdienst. Zu diesem feierlichen Anlass wurde auch die Karlsbüste aus der Domschatzkammer geholt und gut sichtbar vor der Säule am Altar aufgestellt. Weihbischof Dr. Johannes Bündgens zelebrierte gemeinsam mit Dompropst Manfred von Holtum, Domkapitular Heiner Schmitz, Pfr. Norbert Kaniewski, Pfr. in Ruhestand Bernhard Stommel, sowie den Domvikaren Pfr. Matthias Fritz und Pfr. Alexius Puls den Gottesdienst. Mezzosopranistin Claudia Darius und die Choralschola des Aachener Domchores gestalteten musikalisch das Festhochamt mit karolingischen und gregorianischen Gesängen zu Karl dem Großen.
Weihbischof Bündgens betonte in seiner Predigt, dass das Wichtigste 800 Jahre nach Fertigstellung des Schreins nicht Vorträge und Veröffentlichungen seien. „Dass wir heute hier im Dom mit dem Karlsschrein im Zentrum die hl. Messe feiern, eröffnet noch einmal eine ganz andere Dimension. Christen haben das von Anfang an getan: an den Gräbern ihrer Heiligen die Eucharistie zu feiern. Das ist der Ursprung und der bleibende Kern ihrer christlichen Verehrung.“
Erst die Feier der Eucharistie gebe dem Karlsschrein seine tiefere christliche Bedeutung. Erst als Teil dieses rituellen Geschehens werde das Denkmal der Geschichte zu einem Zeugnis des Glaubens, so Bündgens.
Die Menschen könnten stolz auf die demokratische Verfassung sein, aber selbst eine gute Verfassung sei noch keine Garantie dafür, dass im Zusammenleben das Gemeinwohl den obersten Platz einnehme. Nicht verzichten könnten die Menschen auf die Werte, auf die Karl der Große sein Reich gegründet habe: Gerechtigkeit und Weisheit. Weihbischof Bündgens: „Wenn wir hier in Aachen den Karlsschrein ehren, dann übernehmen wir auch Verantwortung für die durch ihn ausgedrückten Werte. Dann ist er für uns nicht nur Denkmal der Historie, sondern auch Zeugnis des Gaubens.“
Am Ende des Festgottesdienstes lud Dompropst Manfred von Holtum zum Frühschoppen ins Quadrum des Aachener Doms ein. Die Gottesdienstbesucher stärkten sich mit Karlswurst und Karlssüppchen während das Gregor Josephs Jazztrio aus Aachen für musikalische Unterhaltung sorgte.
Am Montag, dem 27. Juli, dem Tag der Verschließung des Karlsschreins vor 800 Jahren, wird ein weiteres Jubiläum gefeiert. Anlässlich der Gründung des Geschichtsvereins für das Bistum Aachen vor 25 Jahren findet um 18 Uhr ein Gottesdienst im Aachener Dom statt. Anschließend um 19.30 Uhr hält Dr. Herta Lepie am Karlsschrein im Oktogon einen Vortrag zum Thema ‚Zur Ikonographie des Karlsschreins‘.
Nähere Informationen zum letzten Festtag am Montag sind auf der Homepage www.800JahreKarlsschrein.de zu finden.