Am 17. Dezember hat die UNESCO das Bauhüttenwesen in das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Damit sind die Bauhütten als Immaterielles Kulturerbe anerkannt. Die UN-Kulturorganisation würdigt auf diese Weise den internationalen Modellcharakter der Bauhütten, die als fest eingerichtete Werkstätten seit Jahrhunderten für den Erhalt von Großbauten sorgen. An der Nominierung waren 18 Bauhütten aus fünf Ländern beteiligt, darunter die Aachener Dombauhütte.
„Die Bauhütte beziehungsweise deren Mitarbeitende sind die ‚Pflegende Hand‘ des Bauwerks und in besonderer Weise mit ihm verbunden. Dies gilt auch für uns hier am Aachener Dom“, sagt Dombaumeister Helmut Maintz. „Die ständige Kontrolle und Fürsorge ist unser Auftrag, damit der Erhalt des Doms in Gegenwart und Zukunft gesichert ist. Die Handschrift der jeweiligen Dombauhütte im Umgang mit dem Denkmal ist über einen langen Zeitraum erkennbar. Es ist für uns immer wieder spannend, die Spuren unserer Vorgänger zu entdecken und zu lesen.“
Auch Dompropst Rolf-Peter Cremer weiß um die Bedeutung der Bauhütten: „Ich freue mich über die Anerkennung und Würdigung, die das Bauhüttenwesen durch diesen Titel erhält. Ohne das Wissen, ohne die Fertigkeiten und ohne das Engagement speziell auch unserer Aachener Dombauhütte wäre der Dom heute nicht in einem so guten Zustand. Ab Ende der 1980er Jahre wurde das Bauwerk umfassend saniert. Spannend ist immer wieder der Mix aus mittelalterlichen und modernen Handwerkstechniken, die zuletzt auch wieder bei der Sanierung der Taufkapelle zur Anwendung kamen!“
Kriterien für die UNESCO-Anerkennung als Gutes Praxisbeispiel sind unter anderem eine nachweisbare Lebendigkeit und eine identitätsstiftende Komponente, die Entwicklung von Erhaltungsmaßnahmen sowie eine modellhafte, ggf. grenzüberschreitende Kooperation.
Auf der folgenden Website finden Sie alle Informationen zur Entscheidung der UNESCO sowie Hintergrundinformationen zum Bauhüttenwesen: www.bauhuetten.org