Mit einem feierlichen Pontifikalamt wird am Sonntag, 31. Januar, um 10 Uhr, das diesjährige Karlsfest gefeiert. Es erinnert an den Todestag Karls des Großen am 28. Januar 814. Bischof Dr. Helmut Dieser wird dem Gottesdienst vorstehen, bei dem wie in jedem Jahr einige liturgische Besonderheiten wiederaufleben. So wird neben der aus karolingischer Zeit stammende Kaiserlaudes auch die Stadthymne Urbs Aquensis erklingen, die ursprünglich als Karlssequenz bekannt und im zwölften Jahrhundert entstanden ist. Da ein Gemeindegesang derzeit nicht möglich ist, wird der musikalische Part von den Dombläsern und einer kleinen Gruppe von Solisten des Domchors bestritten. Es erklingt Musik von Mendelssohn, Rheinberger und Gigout.
Anlässlich des Ehrentages wechselt das Gnadenbild der Muttergottes ihr Gewand. Bis Aschermittwoch werden Mutter und Kind die neogotischen „Karlskleider“ aus dem Jahr 1871 tragen. Die öffentliche Präsentation und Verehrung des vergoldeten Armreliquiars von 1481 aus der Domschatzkammer ist eine weitere Besonderheit. Zu den Teilnehmern des Gottesdienstes gehören auch diesmal die Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem und die Karlsschützengilde, die als ältester Verein Deutschlands gilt. Beide Vereinigungen nehmen jedoch nur mit einer sehr kleinen Abordnung teil.
Wer das Karlsamt von zu Hause aus mitfeiern möchte, kann den Gottesdienst mit seinen mittelalterlichen Elementen ganz neuzeitlich live im Internet verfolgen. Der Live-Stream ist auf der Homepage des Bistums Aachen (www.bistum-aachen.de) oder auf dem YouTube-Kanal der Diözese zu sehen.
Bitte beachten Sie: Besucher, die den Gottesdienst vor Ort miterleben möchten, müssen gemäß der Coronaschutzverordnung NRW eine medizinische Maske tragen.
Abgesehen vom Pontifikalamt entfällt das gewohnte Rahmenprogramm. Aber zumindest für das Orgelkonzert am Nachmittag gibt es ein Ersatzangebot: Im Gedenken an die Kranken und Toten der Corona-Pandemie, sowie all derer, die unter den bestehenden Einschränkungen zu leiden haben, hat Domorganist Michael Hoppe die Fantasie über „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ von Franz Liszt vorab eingespielt und aufgezeichnet. Der 18-minütige Live-Mitschnitt ist unter dem Titel „Orgelmusik zum Karlsfest“ auf Youtube zu finden.