Zweite Preise gehen an Schwester Klara Antons aus der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim und Heinke Haberland aus Düsseldorf. Der dritte Preis geht an Gerlach Bente aus Radevormwald.
Das Aachener Domkapitel schrieb im Juni dieses Jahres den außergewöhnlichen Gestaltungswettbewerb aus. Kunstschaffende, Gestalterinnen und Gestalter, Designerinnen und Designer und Maßschneiderinnen und Maßschneider aus dem In- und Ausland waren eingeladen, ein neues Gewand für das Gnadenbild im Aachener Dom zu entwerfen. Das Gnadenbild ist eine alte Holzskulptur, die die stehende Maria mit dem Jesuskind zeigt. Mutter und Kind werden seit vielen Jahrhunderten immer wieder neu bekleidet und geschmückt. Der „Kleiderschrank“ umfasst 43 Gewandpaare und rund 350 Schmuckstücke aller Art.
Gewünscht wurde der Entwurf einer zeitgenössischen Gewandung für die Muttergottes, um die lange Tradition der Bekleidung von Mutter und Kind in die Moderne zu führen. Anders als bei den bisherigen Kleidern sollte es kein festliches Gewand werden, sondern im weitesten Sinne „alltagstauglich“ sein.
Beim Gestaltungswettbewerb „Ein Kleid für Maria“ wurden rund 100 Wettbewerbs-beiträge aus sechs Ländern (Deutschland, Österreich, Belgien, Niederlande, Schweiz, Tschechische Republik) eingereicht. Die Vielfalt der Entwürfe reicht von bereits fertiggestellten Gewändern über Skizzen, Materialproben, technischen Zeichnungen bis hin zum Einsatz digitaler Techniken. Ausnahmslos zeigen alle Entwürfe eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung und einen respektvollen Umgang sowohl mit dem Gnadenbild als auch mit dem Kirchenraum, betont Dr. Birgitta Falk, Leiterin der Aachener Domschatzkammer. „Alle Künstlerinnen und Künstler haben sich respektvoll und mit Ernsthaftigkeit der Aufgabenstellung gewidmet. Viele der Einsendungen haben ein hohes künstlerisches Niveau. Zahlreiche Entwürfe zeugen von einer tiefen Frömmigkeit und Marienverehrung. Mit diesem Ergebnis bin ich sehr glücklich.“
Am 1. Februar 2019, dem Vorabend des Festes Mariä Lichtmess, finden die Preisverleihung und Würdigung der Siegerentwürfe im Aachener Dom statt. Die drei von der Jury prämierten und rund ein Dutzend zusätzlich ausgewählte Arbeiten werden vom 2. Februar 2019 an in einer Ausstellung in der Domschatzkammer Aachen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und in einem Ausstellungskatalog gewürdigt.