Die von Monica Paredis-Vroon, Textilkonservatorin der Domschatzkammer, kuratierte Ausstellung zeigt mit 46 Objekten die Höhepunkte des Textilschatzes.
Die Kunstwerke entstammen verschiedensten Herkunftsorten, darunter der Nahe und der Mittlere Osten, Italien, Spanien und Zentraleuropa. 28 Textilien entstanden vor dem Jahre 1000. Die ältesten darunter können dem Schatz Kaiser Karl des Großen zugeordnet werden. Diese kleinen Stoffe aus dem 6. und 7. Jahrhundert gelangten als Reliquien oder als deren Hüllen nach Aachen. Das jüngste Ausstellungsstück ist ein besticktes Prunktuch, ein Geschenk für den dritten Aachener Bischof, Johannes Josef van der Velden im Jahre Jahre 1948.
Highlights der Ausstellung sind die frühmittelalterlichen Reliquienstoffe, die Bernhardskasel, der Moerser Ornat (eine vollständige Ausstattung mit liturgischen Gewändern für die Feier von Messen) sowie ein von Kaiser Joseph I. geschenkter Wandteppich. Mit fünf Quadratmetern stellt er das größte Ausstellungsstück dar.
Ein Wiedersehen gibt es mit dem eindrucksvollen und kostbaren Kleiderpaar, das die Regentin der Spanischen Niederlande, Isabella Clara Eugenia, zwischen 1627 und 1629 dem Aachener Gnadenbild schenkte: „Das Kleiderset ist ein Zeitzeuge ganz im Sinne des Ausstellungstitels. Die Infantin ließ das Kleid für Maria als Himmelskönigin anfertigen. Hier kann die Pracht herrschaftlicher Gewandung im Frühbarock, wie sie heute sonst nur auf Gemälden der Zeit zu sehen ist, nachvollzogen werden“, erläutert Ausstellungskuratorin Monica Paredis-Vroon.
Die Ausstellung wird bis zum 8. Dezember 2019 gezeigt. Sie wird durch ein Begleitheft ergänzt, das auch zum Preis von 4 Euro erworben werden kann.
Die Domschatzkammer ist montags von 10 Uhr bis 14 Uhr und dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.