Am heutigen Nikolaustag steht die jährliche Wartung der Domglocken auf der Tagesordnung der Dombauhütte. Der Aachener Dom verfügt noch über ein nahezu vollständig erhaltenes und zeitlich entstandenes historisches Geläute: Sieben seiner acht Glocken wurden 1659 nach dem großen Stadtbrand (1956) von den Aachener Meistern Franz von Trier und seinem Sohn Jakob geschaffen. Einzig die große Marienglocke musste 1881 erneuert werden. Dies führte dazu, dass sie während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen wurde, während die anderen Glocken vollständig unter Erhaltungsschutz gestellt wurden. 1958 erfolgte schließlich der Neuguss der Marienglocke, ausgeführt von der Firma Petit und Edelbrock. Am Schlagring befinden sich die geschichtlichen Daten:
Gegossen 1535 – Zerschmolzen 1656 – Erneuert 1659 – Zerborsten 1818 – Umgegossen 1881 – Zerschlagen 1942 – Wiederum Erneuert 1858
Auf der Flanke der Marienglocke ist ein großformatiges Madonnenrelief zu sehen. Gestaltet hat es der Bildhauer Ludwig Schaffrath, der später auch zahlreiche Fenster im Dom gestaltete, zum Beispiel die Fenster in der Matthiaskapelle, im Kreuzgang und über den Eingangsportalen.
Foto: Erich Stephany