Das Domkapitel hat einen Wettbewerb zur künftigen Beleuchtung im Aachener Dom ausgeschrieben. Jetzt hat eine Fachjury mit Vertretern anderer Dombauhütten, dem Domkapitel, Landschaftsverband und Denkmalschutz aus allen Entwürfen einen 1., 2. und 3. Platz vergeben. Sieger des Wettbewerbs ist der Entwurf des Büro Hermanns Architekten aus Kleve, die gemeinsam mit dem Kölner Lichtplaner Quodt Light Life angetreten waren. Sie erhalten ein Preisgeld und der Entwurf wird in Zusammenarbeit mit der Dombauhütte weiter vertieft und erprobt.
Da alle Beiträge anonym eingereicht wurden, spielte es für die Jury keine Rolle, dass der Sieger vor einigen Jahren die Beleuchtung im Dom zu Münster neu gestaltet hat.
Alle Entwürfe werden bis einschließlich Mittwoch, 13. November, im Kreuzgang Süd des Domes ausgestellt. Die Ausstellung ist über den Eingang zur Domschatzkammer erreichbar (dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, montags 10 bis 14 Uhr), der Eintritt ist frei.
Die aktuelle Beleuchtung im Dom sei 40 Jahre alt und es werde immer schwieriger, passende Lampen zu finden, begründet Dombaumeister Maintz die anstehende Neubeleuchtung. Bereits jetzt werde mit ungeeigneten Leuchten improvisiert. Das Beleuchtungsprojekt ist anspruchsvoll: es gebe zahlreiche bauliche, denkmalpflegerische und technische Anforderungen. Zudem soll nach Maintz die künftige Beleuchtung nicht nur künstlerisch, sondern auch liturgietauglich sein. Helmut Maintz: „Die Gottesdienstbesucher sollen ohne Beeinträchtigung im Gotteslob lesen können und die Zelebranten dürfen durch falsches Licht nicht geblendet werden.“
Der Siegerentwurf überzeugte, weil die Lichtplaner die komplette Beleuchtung der Chorhalle in die Säulen integriert und somit keine pendelnden Lampen über Altar, Marien- und Karlsschrein den Blick stören. „Die Mitte bleibt frei,“ so Helmut Maintz.
Nach jetzigem Stand geht der Dombaumeister von etwa 120 LED-Lichtquellen für Chorhalle und Oktogon sowie Sechzehneck aus. Die künftige Beleuchtung soll deutlich sparsamer sein als die bisherige Technik. Aber da der Einbau neuer Lampen nicht mit Denkmalförderung finanziert werden kann, ist das Domkapitel auf Spenden angewiesen. Erwartet werden Kosten in Höhe von mindestens 350.000,- €.